Urlaub Mongolei mit Kindern – Wandern und Reiten im Gorkhi Terelj National Park

Urlaub Mongolei mit Kindern – Wandern und Reiten im Gorkhi Terelj National Park

Während meiner Asienreise mit Kind fuhren wir mit der transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Peking. Dabei machten wir mehrere Stopps in Russland am Baikalsee und auch in der Mongolei. In diesem Beitrag verrate ich Dir, was wir fünf Tage lang im Gorki Terelj National Park in der Mongolei mit Kind alles unternommen haben und wo man in der Mongolei nicht weit von Ulan Bator in einer mongolischen Jurte übernachten kann.

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Nomaden beim Umzug in der Mongolei

Nach zwei Tagen Sightseeing in Ulaanbaatar, auch als Ulan Bator bekannt, zog es uns hinaus in die Natur. Ich informierte mich in einigen Reisebüros der Stadt nach Kurzreisen und Touren in die Steppe. Die Angebote, die ich bekommen habe waren alle sehr teuer und sprengten unser Budget. Im Lonely Planet entdeckte ich ein nettes Camp nicht weit von der Hauptstadt. Ich rief dort an und erreichte Bernd. Bernd ist ein Holländer, der einige Jurten im Gorkhi Terelj Nationalpark seinen Gäste anbietet. Ohne groß zu überlegen und zu planen, stiegen wir in den Bus und fuhren los.

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Pferde in der Mongolei

Mit dem Bus in den Gorkhi Terelj National Park in der Mongolein mit Kindern

Am Eingang des Park vor einer Brücke, die über den Tuul führt, zahlte ich das Eintrittsgeld in Höhe von etwa 3000 Tg. Einige Meter weiter stiegen wir aus und gingen zum Flussufer, unserem abgemachten Treffpunkt mit Bernd. Nach etwa einer halben Stunde wurden wir von einem Mann, mit einem Ochsenkarren abgeholt. Nur so konnte der Fluss, der vor uns lag überquert werden. Wir stiegen auf den Karren und die Ochsen zogen uns durch die starke Strömung. Wir fuhren durch einen kleinen Wald, einige weitere Flüsse bis zu dem vier Kilometer entfernten Camp.

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Ger Camp im Gorkhi Terelj National Park

Wir waren angekommen. Weit und breit war nichts zu sehen, außer ein paar Pferde und einige Jurten. Bernds Frau, welche selbst von hier kommt, bereitete uns ein Abendessen zu. Mit Vegetariern konnte Sie nicht wirklich viel anfangen und da Obst und Gemüse in der Mongolei rar sind, haben wir uns mit Reis und Brot zufrieden gegeben. Was absolut ausreichend war. Es gab auch typisch mongolischen Tee mit Yakbutter.

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Zum Essen treffen sich alle Gäste in der Jurte

Ich genoss die kühle Abendluft und einen tollen Sonnenuntergang auf 1600 Metern Höhe. So weit abseits der Zivilisation, kein Handyempfang und kein Internet, Plumsklo mit Aussicht und kein warmes Wasser. Ich machte mir ein paar Gedanken, was wir fünf ganze Tage hier, wo es nichts gibt, tun sollen.

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Sonnenuntergang in der Mongolei

Mein Kind schien glücklich. Er schnappte sich ein paar Stöcke und spielte mit den Hunden. Ich powerte erstmal den Holzofen in unserer traditionellen Jurte hoch und machte es uns in unserem neuen Heim gemütlich.

Die Mongolischen Jurte – unser neues Zuhause in der Mongolei mit Kindern

Alle mongolische Jurten sind etwa gleich eingerichtet. In der Mitte befindet sich der Ofen, das Herzstück des Hauses. Auf dem Ofen wird gekocht und abends dient er als Heizung, denn im Winter kann es in der Mongolei sehr kalt werden.

Hinter dem Ofen steht der Esstisch, links und rechts die Betten. Der Eingang der Jurte ist immer nach Süden, Richtung Sonne, ausgerichtet. Rechts vom Eingang gibt es meistens einen kleinen Schrank / Altar mit Bildern der Familie.

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Die mongolischen Jurten sind kleine Raumwunder. Von außen wirken sie gar nicht so groß, wie sie in Wirklichkeit sind. Im Inneren können ohne Probleme fünf bis 10 Menschen gemütlich leben. Es hört sich etwas unmodern an aber die Nomaden haben sich der heutigen Zeit angepasst. Viele Jurten sind mittlerweile mit Satellitenschüsseln und Solaranlagen ausgestattet. Vor den Eingängen parken Motorräder oder Geländefahrzeuge.

Als die Sonne untergegangen war, eröffnete sich uns ein Naturschauspiel. Ein unbeschreiblich atemberaubender Sternenhimmel. Es gibt kein Licht und somit keine Lichtverschmutzung in der unmittelbaren Umgebung. Wir lagen auf einem Teppich vor unserem Heim und zählten die Sternschnuppen.

Dusche und Toilette – Die Sanitären Einrichtungen im Ger Camp im Gorkhi Terelj National Park

In den mongolischen Jurten ist kein Platz für eine Toilette, ein Waschbecken oder eine Dusche vorgesehen. Auch im Camp war das nicht anders. Einige Meter von dem Camp entfernt gibt es Plumpsklos. Bei geöffneter Tür hat man einen wunderbaren Blick auf die Landschaft. Ich saß noch nie auf einer Toilette mit einem besseren Ausblick.

Auch die Duschen sind eher einfach gehalten. Es gibt hier nur kaltes Wasser aus dem Bach.

Reiten im Gorkhi Terelj National Park – Mongolei mit Kind

Am nächsten Tag nach dem Frühstück machten wir einen Ausflug mit den Pferden durch die Steppe der Mongolei. Auf dem Rücken der Pferde erkundeten wir den Park und bekamen einen ganz guten Einblick in die verschiedenen Landschaftsformen.

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Die Berge sind leicht bedeckt mit einigen Pinienbäumen. Die Steine sind zu gewaltigen, phantasievollen Formationen gestapelt. 

Mongolei ist ein sehr faszinierendes Land mit sehr viel unberührter Natur und den Nomaden, die immer noch wie vor tausenden von Jahren mit ihren Herden durch die Steppe ziehen. Reiten in der Mongolei gehört zu einer Reise dazu, wenn man das Land und die Kultur intensiv erleben und Landschaften sehen möchte, die sonst nicht zu erreichen sind.

Die Pferde sind für die Mongolen essenziell. Kinder in der Mongolei lernen zuerst Reiten, bevor sind überhaupt laufen können. Bei den Mongolischen Pferden handelt es sich um Kleinpferde auf denen auch Anfänger schnell Reiten lernen können. Reiten in der Mongolei

Erik saß hier das erste Mal auf einem Pferd. Es hat ihm nichts ausgemacht mehrere Stunden am Stück zu reiten. Ich bin auch kein Profi, was das Reiten angeht. Wir haben uns entschieden einen Guide zu nehmen, der uns den Umgang mit den Pferden zeigte.

Auf unserem Ausritt überquerten wir einige Flüsse. Das Wasser war stellenweise sehr tief. Die Pferde haben aber trotz der starken Strömung immer geschafft uns sicher auf die andere Seite zu bringen. 

Wir ritten hinauf auf einen Hügel, durch einige Wäldchen und natürlich auch ganz viel über die weite Steppe, was ich am schönsten fand. Zuerst trabten die Pferde noch ganz langsam. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit konnten wir auch ein wenig galoppieren und schneller reiten. Ich kann mir keinen schöneren Ort für einen ersten Ausritt vorstellen, als die Steppe in der Mongolei.

Der Terelj Nationalpark ist ideal für Pferdeliebhaber. Es gibt kaum Zäune oder Grundstücksgrenzen. Hier kann man tagelang durch die Weiten der Mongolei reiten und die Landschaft genießen. 

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Reisen in der Mongolei mit Kindern ist ein Muss

Den dritten Tag verbrachten wir in der Nähe des Camps. Erik spielte am Bach und wie aus dem nichts tauchten einige Kinder aus einem mongolischen Feriencamp auf. Es war schön zu sehen wie die Kinder sich ohne Sprachkenntnisse verständigen.

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Erik schließt schnell Freundschaft mit den Kindern nebenan

Wandern in der Mongolei mit Kind – Gorki Terelj National Park

Das Wandern in der Mongolei ist ist nicht so spannend. Das Land ist sehr groß und so kommt es, dass auch nach mehreren Tagen auf den Beinen man immer noch auf den selben Horizont schaut. Die Landschaft ist atemberaubend schön aber eben nicht besonders abwechslungsreich. Im Terelj Nationalpark ist das etwas anders. Der Park liegt im Khentii Gebirge und ist durch seine bizarren Granit Steinformationen sehr bekannt.

Wir bestiegen am vierten Tag den höchsten Berg in der Umgebung und liefen ihn auf der anderen Seite wieder runter. Von Oben hatten wir einen wunderbaren 360 Grad Blick über das weite Land und ein “Alles was das Licht berührt … “ (Zitat König der Löwen) Gefühl. Traumhaft.

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Granit Steinformation

Genghis Khan Monument 

An unserem letzten Tag in dem Gorki Terelj National Park fuhren wir mit Bernd zum Genghis Khan Monument. Mit dem Jeep ging es quer durch das Tal über die Wiese. Da es stellenweise keine Straßen gibt, war es gar nicht so einfach den Weg zu finden. Bernd orientierte sich nur an den kleinen Hügeln und Bergen.

Das Reiterstandbild des Dschingis Khan ist rund 50 Kilometer von der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar und nur etwa 10 Kilometer vom Terelj Park entfernt. Das Monument steht an dem Platz, an dem Dschingis Khan eine goldene Gerte gefunden haben soll.

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Die Statue ist etwa 30 Meter hoch und steht auf einem rund 10 Meter hohen Gebäude mit 36 Säulen. Damit ist sie das höchste Reiterstandbild der Welt.

Es erscheint auf den ersten Blick etwas unwirklich, vor allem, wenn man mehrere Tage vorher nichts als die Weite gesehen hat und plötzlich am Horizont dieses riesige Ungetüm von Statue auftaucht. Der Anblick ist schon sehr imposant.  

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In dem Gebäude befindet sich ein Museum, in dem wir uns über die Geschichte von Genghis Khan informiert haben. Wusstest Du, dass Genghis Khan 16 Millionen Nachfahren hat? Er hatte zu seiner Zeit sehr viele Frauen geschwängert.

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So verging auch der letzte Tag in der ruhigen und friedlichen Umgebung.

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Reisen, wandern und nichts tun im Gorkhi Terelj National Park mit Kind – Mein Fazit

Wer gerne mal etwas abseits der üblichen Pfade reist und nicht unbedingt andere Menschen um sich herum braucht, wird sich im Gorkhi Terelj National Park bei einem individuellen Aufenthalt sehr wohl fühlen.

Für uns waren die fünf Tage ohne Internet, trotz kalter Dusche und Plumpsklo, sehr toll. Die Mongolei ist ein Land der Pferde. Das Reiten in der Mongolei war unser absolutes Highlight.

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 Warst Du auch schon in der Mongolei? Wie hat es dir gefallen?



11 Antworten

  1. Tabitha

    Ach, die Mongolei reizt mich schon eine ganze Weile…Danke, dass Du mich auf die Idee mit der Eisenbahn gebracht hast!

  2. Judith

    Wir waren auch dieses Jahr in der Mongolei – allerdings 16 Tage im Juli. Unfassbar schön, nomadig, ungewöhnlich, vielleicht einfach natürlich – so, wie wir es nirgendwo anders mehr kennen. Man wird Teil der Natur irgendwie. Auf der anderen Seite haben wir gesehen, wie weit zurück das Land in Punkto eigene Wirtschaft oder auch Umweltschutz ist. Hier gibt es dringenden Nachholbedarf, sonst geht die schöne Natur dort in ein paar Jahrzehnten dort auch den Bach runter und das Land wird irgendwann eingenommen von Russland oder China.
    Wir hatten auf jeden Fall eine augen-öffnende Zeit 🙂

    • Levartworldblog

      Ich hoffe nicht, dass es so kommen wird 🙂 Ein wenig Natur wird der Welt hoffentlich noch erhalten bleiben. Dieses Fleckchen Erde ist unbeschreiblich schön 🙂

  3. Chris

    Schöner Bericht, Danke!

    Ich muss bei der Mongolei immer an Freunde von uns denken. Die haben damals in drei Wochen Nomadendasein je 10kg abgenommen, weil es dauernd so streng schmeckendes Essen gab. Und Buttertee. Und im Ganzen ausgekochte Hammelköpfe 🙂

    • Levartworldblog

      ui… ausgekochte Hammelköpfe? 😀 Da kann ich es verstehen, dass die beiden so abgenommen haben. 😀

  4. Daniel

    Sehr schöner Reisebericht!
    Auch mich zieht es nächsten März auf die Trans-mongol Eisenbahn nach China und danach weiter nach Südostasien. Da die Möglichkeiten in der winterlichen Mongolei etwas beschränkt sind, würde ich gerne in diesen Jurten übernachten. Könnt ihr mir den Namen der Siedlung/Unterkunft sagen? Wisst ihr, ob diese auch im Winter geöffnet ist?
    Vielen Dank und eine gute Zeit,
    Dani

  5. Christina Vogler

    Wir waren diesen Sommer in der Mongolei unterwegs. Wir können eine Reise dorthin uneingeschränkt empfehlen für Reisende, die Lust auf Stille, Natur, nette Menschen und grandiose Landschaften haben.
    Liebe Grüße
    Christa

  6. Ina

    Interessanter Bericht! Wir wollen jetzt im Sommer mit der Transsib fahren bis in die Mongolei.
    Hast du vielleicht die Kontaktdaten zu dem Camp wo ihr wart, das wäre Klasse!

    Lg aus Norwegen
    Ina

  7. Lydia Bro

    Dein Beitrag ist toll und bestärkt mich, dass wir unsere Elternzeit mit unseren beiden Kindern ebenfalls in der Mongolei verbringen. Danke dafür! Gibst du die Kontaktdaten des Camps weiter? Es klingt so, als war es wirklich herrlich dort 🙂
    Liebe Grüße
    Lydia

  8. Eva Beck

    Hallo! Wir wollen nächstes Frühjahr 3 Monate mit der Bahn reisen und wir wollen natürlich auch in die Mongolei. In welchem Monat warst du da und gibt es noch Kontaktdaten zu dem Camp. Es war ein sehr schöner Bericht und tolle Fotos. Liebe Grüße Eva

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