Sicher Surfen im Internet für Kinder. Tipps und Anleitung für Zeiträume, Kindersperre und Co.

Sicher Surfen im Internet für Kinder. Tipps und Anleitung für Zeiträume, Kindersperre und Co.

“Warum tust Du mir das an? Das ist Cybermobbing!” Diese Frage und nur eins von vielen Vorwürfen erhielt ich von meinem 11-Jährigen, als ich seine Internetzeit tatsächlich einschränkte.

Ich kann seine Entrüstung verstehen. Ich verdiene mein Geld mit dem Internet und würde ebenso empfindlich reagieren, wenn mir jemand das Internet wegnimmt oder es zu langsam ist. Das Internet ist aus meinem Leben und dem Leben unserer Kinder nicht mehr wegzudenken.

Zu viel Internetkonsum, ob auf dem Handy oder Notebook ist aber gar nicht gut für Kinder. Und fordert von den Eltern mehr Fürsorge. Die intensive Nutzung digitaler Medien kann zu Entwicklungsstörungen, Konzentrationsschwäche und Hyperaktivität führen. Darum setze ich Grenzen für meinen Sohn. Eine Grenze ist die Zeit und die andere Grenze sind die Inhalte, die Erik konsumieren darf.

In diesem Artikel zeige ich dir, wie du mit einfachen Mitteln, Zeiten fürs Internet einrichten und Inhalte einschränken kannst, sodass dein Kind sicher im Netz unterwegs ist und sich nicht alles im Netz ansehen kann.

Über die zwei besten Tablets für Kinder habe ich hier geschrieben, falls das für dich auch interessant ist. Und auch über unsere Erfahrungen mit der Nintendo Switch.

Ganz ohne Technik geht es allerdings nicht. Ich bin ein begeisterter Nutzer der AVM Fritz.Box. Gestartet bin ich mit der Fritz.Box 7390 und bin über die Fritz.Box 7490 nun bei der FritzBox 7590 angekommen. Die nachfolgenden Tipps lassen sich mit den meisten Fritz.Boxen aber umsetzen.

Bildquelle: Pixabay

Zeiten für Internetkonsum mit den Kindern abstimmen.

Als wir noch in Düsseldorf gelebt haben, hing Erik nach der Schule fast durchgehend vor dem Rechner oder dem Smartphone. Er verließ sein Zimmer und damit das Internet nur noch zur gemeinsamen Kekspause. Erste Gespräche über die Internetnutzung führten zu leeren Versprechungen. Nach einer Woche war meist alles wieder beim Alten. „Alle anderen Kinder sind auch im Internet und nicht mehr auf dem Spielplatz“ hörte ich mehrfach. Zu verlockend ist das Internet-Buffet.

Ich habe meinen Sohn darüber informiert, das ich die Internetzeit „technisch“ einschränken werde. Er ignorierte meine Ankündigung, evtl. traute er mir dies auch nicht zu?

Zeiträume und Zeitbudget über die Fritz.Box für das Kind kinderleicht einrichten – So geht´s.

Damit das Ganze funktioniert, muss die Benutzeroberfläche der Fritz.Box mit einem starken Kennwort abgesichert sein. Kids sind clever und mit Hilfe von YouTube und Co. lassen sich Beschränkungen schnell überwinden.

Die Benutzeroberfläche aller Fritz.Boxen lassen sich mit http://fritz.box oder IP Adresse http://192.168.178.1 aufrufen. Es gibt auch die Notfall-IP http://169.254.1.1.

Nach Aufruf der Benutzeroberfläche habe ich unter Internet -> Filter -> Reiter: Zugangsprofile ein Internet-Zugangsprofil für Eriks Smartphone und Rechner eingerichtet. Anschließend habe ich die Zeiten definiert, an denen Erik Zugang über das WLAN zum Internet hat. Auch habe ich ihm ein Zeitbudget zugeteilt. Von Mo-Fr hat das Kind nun für 2h und 30 min und von Sa-So für 3h und 45min WLAN. Verbraucht Erik an einem Tag eine Std. weniger, so kann er diese Stunde an einem anderen Tag nutzen. Am Ende der Woche verfallen aber alle Stunden. Als wir nach einer Woche Kreta am Samstagabend daheim ankamen, war Erik über die „angesparten“ Stunden sehr glücklich. Diese hat er fast vollständig an einem verregneten Sonntag aufgebraucht.

Screenshot Zeiteinschränkung definieren

Damit beschränke ich nur die Internetnutzung über unser WLAN. 3G/4G also mobile Datenverbindungen begrenze ich hiermit nicht. Dies ist – sofern gewünscht – über spezielle Apps möglich. Ich habe mich aber gegen den Einsatz solcher Apps entschieden, da diese einen zu großen Eingriff in die Mediennutzung und in das Kommunikationsverhalten darstellen. Den Kontakt mit Freunden über Snapchat und WhatsApp unterstütze ich in der Regel.

Schütze dein Kind vor gefährlichen Inhalten im Netz  – So geht´s

Auf der gleichen Benutzeroberfläche der Fritz-Box weiter unten gibt es einen Filter für Internetseiten. Ich verlasse mich hier auf eine bereits existierende Blacklist und das BPJM-Modul. Durch Mausklick aktiviere ich ganz einfach die Optionen für 1. Internetseiten filtern, 2. Sperrung aller Internet-Adressen, die in der Blacklist enthalten sind und 3. jugendgefährdende Internetseiten sperren (BPjM-Modul). Das Erstellen einer Whitelist, Seiten, die besucht werden dürfen, ist mir zu aufwendig aber auch möglich.

Mittels der Blacklist sind ausgewählte Webseiten für das definierte Zugangsprofil nicht erreichbar. Diese Liste kann natürlich mit weiteren Adressen erweitert werden.

BPjM Modul: Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) indiziert Internetangebote (z. B. Homepages, Internet-Suchmaschinen, Newsgroups, Chatrooms, Online-Games). Indizierte Internetangebote sind u.a. unsittliche, verrohend wirkende, zu Gewalttätigkeit, Verbrechen oder Rassenhass anreizende Medien.

Da mein Smartphone und mein Rechner ein anderes Zugangsprofil nutzen, gelten diese Einstellungen nicht für meinen WLAN Zugang.

Screenshot jugendgefärdenden Seiten sperren

Aktiviere die Jugendschutzeinstellungen auf dem Smartphone deines Kindes

Zusätzlich habe ich auf Eriks Android Smartphone die Jugendschutzeinstellungen aktiviert. Gewalthaltige oder nicht altersgerechte Apps werden somit aus der Ansicht des Google Playstores entfernt.

Medienkompetenz fördern

Auch mit Filtern und Jugendschutzeinstellungen wird es mir nicht gelingen alle jugendgefährdenden Inhalte z.B. auf YouTube herauszufiltern. Daher ist es ganz wichtig die Medienkompetenz der Kinder zu fördern. Ich versuche Erik beizubringen, kritisch gegenüber Medien und Inhalten zu sein und verantwortungsvoll mit eigenen und fremden Daten umzugehen. Letzten Endes müssen meine Kinder auch alleine wissen und entscheiden können, was gut und was schlecht ist.

  1. Sabine H.

    Echt guter Beitrag. Das Thema macht mir als Mutter zu schaffen. Mein Sohn Emil ist permanent an elektrischen Geräten dran und will ständig damit spielen. Daher habe ich Emil nun ein Kinder-Tablet mit einem Kinder-Modus (https://kinderprogrammieren.de/equipment/tablet/fire-hd-8-kids-edition-tablet-review/) besorgt. Das gute daran ist, dass ich einerseits seine Medienkompetenz fördere, andererseits mit der Kindersicherung ihn schütze. Das funktioniert ganz gut! Emil und ich haben sogar Spaß gemeinsam uns Sachen auf seinem Kinder-Tablet anzuschauen.

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