Ein Familienurlaub im Wangerland an der Nordsee – Ein Gastbeitrag von Karl-Reist.de
Familienurlaub im Wangerland: Eigentlich zieht es uns bei unseren Urlauben immer in die Ferne, aber dieses Jahr war es anders, wir wollten mal etwas Neues probieren. Etwas Verrücktes. Etwas noch nie dagewesenes: Eine Woche Sommerurlaub in Deutschland. Genauer gesagt in Horumersiel in Niedersachsen. Und wir waren gespannt was uns erwarten würde.
Urlaub mit Kindern in Deutschland, aber wohin?
Unser letzter Jahresurlaub war schon lange her: letztes Jahr ging es für 3 Wochen nach Griechenland. Unser nächster Hauptfamilienurlaub steht uns erst im November bevor, wir werden nach Thailand und Dubai reisen. Die Zeit dazwischen ist lang und das Fernweh, das Bedürfnis mal raus zu kommen, nagte an uns. Als dann eine Woche Sommerurlaub Ende Juni bevor stand, entschieden wir spontan eine Woche in Deutschland Urlaub zu machen. Am besten am Meer und irgendwo, wo wir noch nicht waren.
Nun gut als Schleswig-Holsteiner ist die Küste bei uns natürlich schon abgegrast, daher entschieden wir uns für Niedersachsen. Nach einer intensiveren Suche wählten wir uns für ein Ferienhaus in Horumersiel, nur etwa 200m vom Strand entfernt. Horumersiel ist übrigens ein Ferienort an der Nordseeküste im Wangerland. Mal ganz grob gesagt, der letzte Küstenhubbel Deutschlands vor den Niederlanden. Ganz in der Nähe von Wilhelmshaven.
Familienurlaub im Wangerland – Eine Woche im Wangerland
Die letzten Tage gingen schnell ins Land und wir reisten motiviert ab. Die 300km Strecke fuhren sich gut, aber auf die letzten 50km fing es an zu regnen. Es schüttete wie aus Kübeln. Was wir bis dahin noch nicht wussten: Das Wetter blieb konstant schlecht. In der Regel schien die Sonne bis etwa 10 Uhr. Danach regnete es so stark, dass auch die beste Regenkleidung in die Knie ging. Dieser Regen hielt für etwa 2-3 Stunden. Dann war es erneut für 2-3 Stunden trocken und schließlich kam der gute alte Regen zurück. Frustriert wurde uns wieder klar, wieso es uns immer in die wärmeren Länder treibt.
Aber wir machten das Beste aus unserem Familienurlaub. In den trocknen Zeiten ging es an den Strand und auf die Spielplätze. Eines muss man diesem Landstrich, Horumersiel, Schillig und Hooksiel zu Gute halten: Es gibt unglaublich viele Spielplätze und sogar Indoor-Spielgelegenheiten in Form von Kinderspielhäusern mit Kinderbetreuung. Die Kosten hierfür sind bereits in der Kurtaxe enthalten.
Die Spielplätze in Wangerland selbst waren riesig und meistens direkt am Strand. Das war toll, so konnte man als Erwachsener die schöne Aussicht genießen, während unser Sohn an den Spielgeräten turnte.
Neben den Spielplätzen gibt es natürlich noch die größte Attraktion: Das Wattenmeer. Nach anfänglicher Scheu sprang unser Sohn (und wir auch) vergnügt im Watt herum. Das Gematsche brachte unglaublich viel Spaß und auch ohne offizielle Wattwanderung gibt es so viel zu entdecken. Wenn man genau guckt, sieht man durchsichtige Minigarnelen, kleine Krebse, Wattwürmer und noch viel mehr.
Familienurlaub im Wangerland – Wangerland bei Regen
Wenn es regnete gab es verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten. Neben den bereits erwähnten Kinderspielhäusern, hat Horumersiel eine Therme zum Baden mit humanen Eintrittspreisen. Die Therme selbst ist klein, aber ausgestattet mit verschiedenen Becken mit unterschiedlichen Wasserspielen, wie Sprudel oder Wasserfälle. Es gibt ein Kinderspielbecken und einen Außenbereich, den man nutzen kann.
Und auch andere Orte in der Region wie Hooksiel, Bensersiel oder Carolinensiel haben große Schwimmbäder, in denen man so manche Stunde verbringen kann.
Es gibt neben den Badegelegenheiten auch noch andere Angebote, die man während des Regens ausprobieren kann, wie z.B. das Nationalpark-Haus oder das deutsche Sielhafenmuseum in Carolinensiel. Wir haben die Ausstellungen nicht besucht, aber sie sollen gut auf den Besuch von Kindern eingestellt sein und viele Mitmach-Möglichkeiten bieten.
Fazit Familienurlaub im Wangerland
Trotz der vielfältigen Angebote im Wangerland fällt unser Fazit durchwachsen aus. Dafür gibt es verschiedene Gründe:
1. Das Wetter in Wangerland: Ja dafür kann das Wangerland nichts. Aber die deutschen Preise sind recht hoch und für denselben Preis (450€ für das Ferienhaus für eine Woche plus ca. 35€ Kurtaxe für uns und zusätzlich 35€ für 2 Hunde) kann man auch für ein paar Tage in den Süden fliegen, wenn man Glück hat mit den Flugbuchungen.
2. Wangerland mit Hund: Die Hundeunfreundlichkeit: Wir haben es noch nicht erwähnt, aber wir hatten unsere beiden Hunde mit im Urlaub. Aufgrund die offizielle Website der Region freuten wir uns auf tolle Spiele mit den Hunden am Strand und Spaziergänge am Deich. Was wir nicht wussten: Hunde dürfen nur in den Orten an der Leine ausgeführt werden. Überall außerhalb, wo wir es ein bisschen nett fanden, waren Hunde verboten. Blieb nur noch der Hundestrand. Dieser kostete 2,50€ Eintritt pro Tag pro Hund. Das war nirgends im Internet vorher zu lesen und verursachte mal eben 35€ Mehrkosten für die Woche. Zusätzlich durften die Hunde am Hundestrand auch nur mit Leine laufen, so dass wirkliches bewegen und rennen für unsere großen Hunde nicht möglich war. Natürlich waren die Kinderspielplätze am Strand auch nur in Bereichen, wo Hunde nicht erlaubt waren. Dafür haben wir Verständnis, keiner möchte Hundepipi auf dem Spielplatz haben. Aber die Spielmöglichkeiten waren soweit weg von „Hundeerlaubniszonen“, dass derjenige, der bei den Hunden blieb gut 200m oder mehr entfernt war. Teilweise war kein Sichtkontakt möglich. Das schränkt den Spaß dann doch wieder ein.
3. Wangerland Strand: Überraschenderweise war der Hundestrand der schönste Strand, den wir besuchten. Schöner Pudersand, breit und weitläufig. Die anderen Strände bestanden meist aus Rasen. Damit konnten wir uns nie anfreunden, Strand bedeutet für uns Sandstrand und den gibt es am Wattenmeer selten.
4. Das Wattenmeer im Wangerland: Ja wir fanden es megaspaßig im Wattenmeer herumzulaufen. Aber wenn ich mir vorstelle, wir hätten richtig gutes Wetter gehabt, z.B. 30°C, dann wäre eine Abkühlung in Form von schwimmen nicht möglich gewesen. Zu unserer Zeit war die Ebbe etwa von 11-17 Uhr. Und wenn das Wasser abends da war, war es so flach… da hätte man sich schon wie eine Robbe herumwälzen müssen, um etwas Nässe abzubekommen. Für richtig heiße Tage ist das nicht das Richtige.
Für uns steht daher fest: Das Wangerland ist ein tolles Ziel für Familien ohne Hunde, die gern die Natur erforschen und denen auch schlechtes Wetter nichts ausmacht. Für alle anderen bleibt doch nur ein Urlaub im Süden. Und Hundebesitzer sollten sich die Ostsee ansehen, dort gibt es zwar auch schlechtes Wetter, aber dafür schöne kostenlose Hundestrände, an denen auch wirklich getobt werden kann. Und an die Kinder wird natürlich auch dort gedacht: Die Spielplätze an der Ostsee stehen denen im Wangerland in nichts nach.
Über Karl-Reist.de
Zu uns: In unserem Familienreiseblog www.karl-reist.de berichten wir über unsere Reisen mit unserem Sohn. Seit er 3 Monate alt ist, treibt es uns unser Fernweh in die verschiedensten Ecken der Welt. Unser Fernweh führte uns z.B. nach Griechenland, Thailand, Türkei, Portugal, Deutschland und Schweden. Wir sind offen für neues und wenn sich eine Reisegelegenheit ergibt, sind wir immer gern dabei. Unseren Lesern bieten wir Live-Reiseberichte, Reisetipps und viele Informationen rund um das Reisen mit Kind.
heiko
Klingt nach einer tollen Woche! Müssen wir auch mal hin mit unseren 4 Kids. Für Hundefreunde kann ich auch diese Seite hier empfehlen – halt nicht am Meer, aber dafür Schwarzwald Berge 🙂 : http://www.schwarzwald-ferienhaus.net/de/infos/urlaub-mit-hund
Ingeborg Bienas
Ja die Ecke ist super
Bloss nicht ins Hotel Haus Nordsee Resort Arche Noah
Wir hatten ein Haus ohne Heizung und warm Wasser
Kostet 3 Tage 752 Euro
Alles gegen Vorkasse
Man bot uns dann ein Apartment an fürs gleiche Geld. Das sind nur Leute die richtig Abzocken
Kann nur alle davor warnen
Auch die Kurverwaltung arbeite nicht mit dem Haus haben nur Probleme damit
Coronaregel gibt es da auch nicht habe das Ordnungsamt schon verständigt
Ingeborg Bienas
Levartworldblog
Danke für diese Info! 🙂 LG Alexandra